Alan Wake’s American
Nightmare ist der 2012 erschienene Arcade Nachfolger des Psycho-Thrillers
Alan Wake. Bietet das Game eine mitreißende Fortsetzung oder werden unfertige
Teile eines geplanten Nachfolgers verramscht? Wir haben es gespielt!
Alan Wake’s American Nightmare ist ein Third-Person storybasierendes Action Horror Video Game,
welches vom finnischen Entwickler Remedy stammt, Publisher ist, wie schon zuvor Microsoft. Alan Wake’s American Nightmare ist keine
unmittelbare Fortsetzung, sondern erzählt ein paar wenige Episoden, die nach
Alan Wake stattfinden.
In Alan Wake’s American Nightmare
kann der Spieler erneut die Rolle des Schriftstellers Alan Wake übernehmen.
Diesmal ist der Gegner schon zu Beginn bekannt. Es ist sein geheimnisvoller und
mysteriöser Doppelgänger Mr. Scratch. Der böse Bote der Finsternis treibt in
einer der Horror-Kurzgeschichten von Alan Wake sein Unweisen und spielt
irgendwo in Arizona.
Um den Gegner zu besiegen, muss
Alan Wake die Handlung seiner eigenen Geschichte umschreiben. Durch Wakes
Veränderung der eigentlichen Handlung entstehen nämlich Logikbrüche, die der
Schriftsteller nuten kann, um Mr. Scratch zu besiegen.
Als hätte Wake nicht schon
genügend Schwierigkeiten mit der Geschichte, stellt sich ihm von Anfang an
immer wieder auch noch der düstere, zornige Mr. Scratch in den Weg, welcher
Wakes düsteres Ebenbild darstellt. Es gibt auch ein Widersehen mit seinem
Kumpel Barry und der Band "Old Gods of Asgard". Von der spannenden
Handlung sollte an dieser Stelle aber nicht mehr verraten werden, da sie eine
der großen Stärken des Spiels ist.
Die Steuerung ist bei Alan Wake’s
American Nightmare dynamischer als beim Vorgänger. Wake lässt sich nun spürbar
agiler und präziser steuern.
Die Kurzgeschichte von Alan Wake kann
man in knapp fünf Stunden durchspielen. Sie ist insgesamt actionreicher, die
Gegner lassen sich leichter besiegen und es gibt eine Vielzahl von
verschiedenen Waffen wie UZI, Sturmgewehr, Schrotflinte, Jagdgewehr, Pistolen
und Exoten wie Nagelpistolen. Außerdem gibt es genügend Munitionsvorräte, wobei
auf dem HUB angezeigt wird, wo man Munition und Batterien auffüllen kann.
Die Kenner des Vorgängers werden
sich in Alan Wake’s American Nightmare schnell zurechtfinden, da sich das
bewährte Spielprinzip grundsätzlich nicht verändert hat. Die dunklen Kreaturen
werden mit der Taschenlampe geblendet und danach mit einer Waffe ins Jenseits
zurückgeschickt. Wieder gibt es dabei das oftmals lebensrettende Ausweichen vor
gegnerischen Angriffen. Zusätzlich stehen auch helle Straßenlampen auf der
Straße, welche Alan wieder Lebensenergie zurückgeben und danach einige Zeit
nicht mehr zur Verfügung stehen.
Das Sammeln von Manuskriptseiten,
das Anhören einiger Radiosendungen sowie das minutenlange Ansehen verstörender
und teils „kranker“ Videoaufzeichnungen sind, wie bereits im Vorgänger
ebenfalls Bestandteil dieses Games.
Nach einer gewissen Anzahl
eingesammelter Manuskriptseiten werden auch neue und effektivere Waffen freigeschaltet.
Neben alten Bekannten gibt es auch
neuartige Kreaturen, wie die so genannten Splitter, die sich bei Lichtkontakt
verdoppeln oder auch die Vogelwandler, die sich plötzlich in einen Vogelschwarm
verwandeln und davon fliegen.
Das Level-Design ist zweischneidig.
Einerseits wiederholen sich die Level Abschnitte ständig und man muss alle
Levels mehrmals besuchen, andererseits wurde das geschickt in die Handlung
integriert. Man durchstreift während des Games dabei drei Schauplätze – ein
Motel samt anliegendem Diner, eine Sternwarte und ein Autokino, sowie die
jeweilige Umgebung.
Das Spiel ist grafisch
hervorragend, glänzt mit beeindruckenden Licht- sowie Schatteneffekten und
überzeugt durch eine düstere, beklemmende und bedrückende Atmosphäre.
Auch die musikalische Untermalung
unterstützt die gruselige Atmosphäre. Eines der Highlights ist das Geräusch
beim Absorbieren der Dunkelheit aus den Körpern der Besessenen.
Alan Wake’s American Nightmare
enthält auch einen Arcademodus, der sich offline und solo spielen lässt. Auf
insgesamt 10 Karten, die allesamt aus der Einzelspielerkampagne übernommen
wurden, muss man maximal zehn Minuten lang gegen eine ansteigende Anzahl an
Gegnern überstehen, um den goldenen Sonnenaufgang entgegenzublicken, der die
Rettung darstellt. Dabei steigt der Schwierigkeitsgrad mit jeder Welle an, sodass
man sich in den späteren Wellen taktisch klug verteidigen sollte, um nicht
elendig in die Dunkelheit gerissen zu werden.
Alan Wake’s American Nightmare ist ein unterhaltsames und grafisches
tolles Arcade Game. Beim Testen hat mich aber immer auch das Gefühl
beschlichen, dass die einzelnen Episoden einmal als DLC geplant waren. Der
Arcademodus ist zunächst spaßig, nützt sich aber langfristig doch zu schnell
ab. Technik, Optik sowie Akustik sind gerade für einen Arcadetitel großartig
umgesetzt worden. Sicher, dieser Alan hier ist etwas anders, denn American
Nightmare ist wesentlich actionreicher als das Original. Die Möglichkeit
Auto zu fahren ist komplett gestrichen, aber erzählerisch hat Remedy nichts
verlernt. Im Herzen ist es immer noch Alan Wake. Allen Fans von Alan Wake oder
auch von anderen spannenden und
actionreichen Horror Games kann ich dieses tolle Arcade Game empfehlen. Und
alle die sich bisher noch nicht an Alan Wake herangewagt haben können hier die
Atmosphäre von Alan Wake kennenlernen und genießen, auch wenn ich zu nächst das
Original empfehlen würde. Alan Wake’s American Nightmare, bedeutet großes
Kino zum kleinen Preis.
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